Schwarzwald-Seensteig: Etappe 2 – von Mitteltal zum Schliffkopf

Schwarzwald-Seensteig: Etappe 2 – von Mitteltal zum Schliffkopf

Regen, Nebel, schwarze Füße

Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber auch sie ist heute Morgen wieder mal kläglich verreckt. Beim Blick aus dem Zimmer Fenster erwartete uns Regen, Nebel und trübes Wetter. Wir hofften, dass es nach dem Frühstück noch etwas besser werden würde, aber auch diese Hoffnung wurde nicht erfüllt. Zum Glück gab es gleich in der Nähe ein Sportgeschäft, was uns zumindest mit neuen Regencapes versorgte.

Ein bisschen wie die Vier von der Müllabfuhr, sogar der Diego musste einen Umhang tragen. Nachdem er gestern so schrecklich gefroren hat, war es die beste Alternative, und der störte ihn zum Glück überhaupt nicht.

Frohen Mutes nahmen wir den Seensteig ab Wildgehege Mitteltal wieder auf. Die Hirsche im Wildgehege nahmen vor uns reißaus, also ging es zügig weiter bergauf. Da es sowieso aus Eimern goss, hatten wir gar keine Lust, irgendwo zu verweilen.

Das soll jetzt natürlich nicht so klingen, als wäre es uns schlecht ergangen. Auch heute zog uns die faszinierende Natur in ihren Bann. Das saftige Grün des Waldes wurde durch den Regen nur noch mehr verstärkt, geheimnisvolle Nebel stiegen auf, nahmen uns gefangen und zogen weiter bergauf.

Wir hätten gern an der ein oder anderen Stelle verweilt, aber wenn man so schnell nass von oben und unten wird, sieht man eher zu, dass man noch einen Schritt zulegt.

Zweimal kreuzten wir die B5000, die Schwarzwald-Hochstraße, immer unser Ziel vor Augen – die Zuflucht, ein Sporthotel, was hoffentlich auch einen heißen Kaffee in einer Gaststätte für uns bereithalten würde.

Die Nebel wurden mit jedem Schritt dichter, die Pfützen tiefer, die Füße nasser, die Launen schlechter. Diegos Provisorium hielt auch nicht mehr das, was es versprochen hatte. Er zitterte mittlerweile am ganzen Leib. Uns ging es nicht anders. Der Wind pfiff auf der Hochstraße, uns wurde bitterkalt.

Die Zuflucht wurde für uns eine wahre Zuflucht, es gab heißen Kaffee und sehr leckere Germknödel. Gegenüber entdeckten wir auch die Haltestelle für den Bus, der uns bis zu unserem Hotel am Schliffkopf bringen würde. 12 km hatten wir heute schon hinter uns, 7 weitere sollten es bis zum Hotel sein. Nennt uns Weicheier, aber das wollten wir uns jetzt wirklich nicht mehr antun. Diego war mittlerweile so durchgefroren, dass er am ganzen Leib zitterte. Der wurde kurzerhand in Bens Bauchtasche gesteckt.

Das Hotel Schliffkopf ist wunderschön, liegt auf 1025 m Höhe und bietet bei gutem Wetter sicher einen atemberaubenden Blick über den Schwarzwald. Vielleicht haben wir morgen das Glück, diesen auch genießen zu dürfen. Bis dahin genießen wir die Annehmlichkeiten des Hotels. Eine heiße Dusche, eine noch heißere Sauna, leckeres Essen, Entspannung pur – ein traumhaftes Hotel in traumhafter Lage.

Nur einen Wermutstropfen gibt es noch: Wie kriegt man wohl die Farbe von den Füßen, die sich durch das lange Laufen in nassen Schuhen von den Socken abgelöst hat? 😂

Das ist NACH dem Duschen!

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